Gefälligkeiten statt Geld – BBV vom 27.01.2017

Beim Projekt „Marktplatz“ sollen Unternehmen und gemeinnützige Organisationen voneinander profitieren

 

Von Theo Theissen
Bocholt. Ehrenamtliches Engagement und Unternehmerschaft auf Augenhöhe zusammenzubringen, das ist das Ziel des „Marktplatzes“, der am Donnerstag, 11. Mai, in Bocholt – und damit erstmals im Münsterland überhaupt – stattfindet. Bei dem von der Regionale 2016 unterstützten Projekt unter dem Motto „Gute Geschäfte für Bocholt“ sind alle Formen des Engagements erlaubt – nur Geld ist tabu. „Bezahlt“ wird stattdessen in gegenseitigen Leistungen.
Gegenseitige Hilfe
Beispiel gefällig? Eine Druckerei übernimmt den Druck von 1000 Flyern für eine Bildungsinitiative und bekommt dafür im Gegenzug einen Workshop zum Thema „Kommunikation und Konfliktmanagement“. „Es geht darum, Ehrenamtliche und Unternehmerschaft zu stärken, zu kontakten und zu vernetzen“, sagte Bürgermeister Peter Nebelo, der die Schirmherrschaft für das Projekt übernommen hat.

Gestern stellte er zusammen mit dem Ehrenamts-Koordinator Rainer Howestädt die „Marktplatz-Methode“ vor, bei der Ehrenamt und Unternehmertum gleichermaßen von den Stärken des Anderen profitieren sollen. Eine Stunde lang werden Vertreter von gemeinnützigen Organisationen und Unternehmen am 11. Mai um 18 Uhr in der Versammlungshalle der Firma Siemens aufeinandertreffen, um geeignete Partner für wechselseitige Gefälligkeiten und möglichst nachhaltige Absprachen zu finden. „Makler“ sollen, sofern sie benötigt werden, bei der Kontaktaufnahme vor Ort behilflich sein.

Vorteile für teilnehmende Unternehmen seien nicht nur die ungewöhnlichen Erfahrungen, die sie ihren Mitarbeitern ermöglichen und die obendrein mit wenig Zeitaufwand verbunden seien, sagte Howestädt. „Auch eine passgenaue Zusammenarbeit mit dem Partner und die Tatsache, dass es kein Geld kostet, sind von Vorteil“, fügte er hinzu. Die gemeinnützigen Organisationen würden ebenfalls profitieren, indem sie beispielsweise von staatlichen Leistungen unabhängiger würden, das eigene Netzwerk vergrößern und von den Unternehmen lernen könnten.
„Das könnte eine spannende Angelegenheit werden“, sagte Christoph Bruns von der Kreishandwerkerschaft Borken. Er unterstützt das Projekt genauso wie die Industrie- und Handelskammer, die Stadtverwaltung und der Verein Leben im Alter.
Unternehmen und Organisationen, die am „Markttag“ teilnehmen möchten, können sich bei Rainer Howestädt unter Z02871/953503 oder Jutta Ehlting unter Z02871/953520 anmelden. Weitere Infos gibt es unter: gute-geschaefte-bocholt.de

 

Info-Abende
Für interessierte Unternehmen informiert die Stadtverwaltung zum Thema „Marktplatz“ am Donnerstag, 9. März. Der Informationsabend für gemeinnützige Organisationen ist am Donnerstag, 16. März, vorgesehen. Beide Veranstaltungen dauern von 18 bis 20 Uhr und finden im Ratssaal des Rathauses am Berliner Platz statt. Der Eintritt ist frei.

 

Quelle: Bocholter-Borkerner Volksblatt vom 27.01.2017, Copyright BBV 2017