Gute Geschäfte – aber ganz ohne Geld – Stadtkurier vom 28.01.2017

Unternehmen und gemeinnützige Organisationen sollen am 11. Mai zueinander finden.

 

Bocholt (vd). Wie auf einem Marktplatz soll es am 11. Mai in der großen Halle der Firma Siemens zugehen. Laut, wuselig und nach Möglichkeit auch gut besucht.
Doch statt Obst, Gemüse oder Blumen gehen hier vor allem Dienstleistungen über die Tische. Wie bei einem „Speeddating“ werden dann ab Gongschlag  nnerhalb einer Stunde Unternehmen und gemeinnützige Organisationen möglichst viele Ideen für Leistungen austauschen. „Geld ist dann allerdings tabu“, stellt
Bocholts Bürgermeister und Schirmherr des 1. Marktplatzes Peter Nebelo klar. „Denn es geht darum, dass sich Unternehmen außerhalb ihres Tagwerks in  sozialen Projekten einbringen, und umgekehrt auch die gemeinnützigen Akteure den Unternehmen Leistungen anbieten.“ Also etwa, dass eine  Versicherungsagentur einem Kindergarten beim Sandaustausch auf dem Spielplatz unterstützt und im Gegenzug die Geschäftsstelle von den Kindern weihnachtlich dekoriert wird.

Win-Win- Situation

„Die Verbundenheit unserer klein- und mittelständischen Unternehmen zum Standort ist ohnehin tradtionell schon sehr groß“, so der Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Christoph Bruns. „Dem Interesse am funktionierenden Gemeinwohl verleiht der Marktplatz nun eine neue Struktur und verspricht eine win-win- Situation für beide Seiten.“ Den Stolz der Mitarbeiter steigern, wertvolle Kontakte knüpfen, der Öffentlichkeitsarbeit neue Impulse verleihen, sich in der Region verankern und neue Kunden gewinnen – so können laut dem Ehrenamtskoordinator der Stadt Bocholt Rainer Howestädt die Vorteile für die  Unternehmen aussehen. Hingegen könnten Organisationen unabhängiger von staatlichen Leistungen werden, das eigene Netzwerk vergrößern oder vom know-how der Unternehmen profitieren.

„Im Idealfall ergeben sich aus den getroffenen Vereinbarungen sogar langfristige Partnerschaften“, erklärt Hugo Pettendrup von der Firma HP Fundconsult aus Münster. „Da haben wir in größeren Städten wie Jena oder Frankfurt oder Kassel schon sehr gute Erfahrungen gemacht. Bocholt ist die erste mittelgroße Stadt, die die Marktplatz-Methode anwendet, und ist so auch Vorreiter für das Münsterland.“ n Beim ersten Marktplatz am 11. Mai von 18 bis 20 Uhr in der  Versammlungshalle der Firma Siemens werden die Teilnehmer auch durch Moderatoren unterstützt, die ihnen bei Bedarf bei der Partnersuche helfen. Zuvor gibt es im Ratssaal der Stadt Bocholt Infoabende für Unternehmen am 9. März und für Organisationen am 16. März jeweils von 18 bis 20 Uhr. Weitere Informationen unter www.gutegeschaefte-bocholt.de.

 

Quelle: Stadtkurier vom 28.01.2017, Copyright Stadtkurier 2017

Gefälligkeiten statt Geld – BBV vom 27.01.2017

Beim Projekt „Marktplatz“ sollen Unternehmen und gemeinnützige Organisationen voneinander profitieren

 

Von Theo Theissen
Bocholt. Ehrenamtliches Engagement und Unternehmerschaft auf Augenhöhe zusammenzubringen, das ist das Ziel des „Marktplatzes“, der am Donnerstag, 11. Mai, in Bocholt – und damit erstmals im Münsterland überhaupt – stattfindet. Bei dem von der Regionale 2016 unterstützten Projekt unter dem Motto „Gute Geschäfte für Bocholt“ sind alle Formen des Engagements erlaubt – nur Geld ist tabu. „Bezahlt“ wird stattdessen in gegenseitigen Leistungen.
Gegenseitige Hilfe
Beispiel gefällig? Eine Druckerei übernimmt den Druck von 1000 Flyern für eine Bildungsinitiative und bekommt dafür im Gegenzug einen Workshop zum Thema „Kommunikation und Konfliktmanagement“. „Es geht darum, Ehrenamtliche und Unternehmerschaft zu stärken, zu kontakten und zu vernetzen“, sagte Bürgermeister Peter Nebelo, der die Schirmherrschaft für das Projekt übernommen hat.

Gestern stellte er zusammen mit dem Ehrenamts-Koordinator Rainer Howestädt die „Marktplatz-Methode“ vor, bei der Ehrenamt und Unternehmertum gleichermaßen von den Stärken des Anderen profitieren sollen. Eine Stunde lang werden Vertreter von gemeinnützigen Organisationen und Unternehmen am 11. Mai um 18 Uhr in der Versammlungshalle der Firma Siemens aufeinandertreffen, um geeignete Partner für wechselseitige Gefälligkeiten und möglichst nachhaltige Absprachen zu finden. „Makler“ sollen, sofern sie benötigt werden, bei der Kontaktaufnahme vor Ort behilflich sein.

Vorteile für teilnehmende Unternehmen seien nicht nur die ungewöhnlichen Erfahrungen, die sie ihren Mitarbeitern ermöglichen und die obendrein mit wenig Zeitaufwand verbunden seien, sagte Howestädt. „Auch eine passgenaue Zusammenarbeit mit dem Partner und die Tatsache, dass es kein Geld kostet, sind von Vorteil“, fügte er hinzu. Die gemeinnützigen Organisationen würden ebenfalls profitieren, indem sie beispielsweise von staatlichen Leistungen unabhängiger würden, das eigene Netzwerk vergrößern und von den Unternehmen lernen könnten.
„Das könnte eine spannende Angelegenheit werden“, sagte Christoph Bruns von der Kreishandwerkerschaft Borken. Er unterstützt das Projekt genauso wie die Industrie- und Handelskammer, die Stadtverwaltung und der Verein Leben im Alter.
Unternehmen und Organisationen, die am „Markttag“ teilnehmen möchten, können sich bei Rainer Howestädt unter Z02871/953503 oder Jutta Ehlting unter Z02871/953520 anmelden. Weitere Infos gibt es unter: gute-geschaefte-bocholt.de

 

Info-Abende
Für interessierte Unternehmen informiert die Stadtverwaltung zum Thema „Marktplatz“ am Donnerstag, 9. März. Der Informationsabend für gemeinnützige Organisationen ist am Donnerstag, 16. März, vorgesehen. Beide Veranstaltungen dauern von 18 bis 20 Uhr und finden im Ratssaal des Rathauses am Berliner Platz statt. Der Eintritt ist frei.

 

Quelle: Bocholter-Borkerner Volksblatt vom 27.01.2017, Copyright BBV 2017